Informationen zum Leben mit Außerklinischer Intensivpflege
Das Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (GKV-IPReG) ist trotz Kritik der Betroffenen in Kraft getreten. Haben Sie bisher Leistungen der Häuslichen Krankenpflege z. B. aufgrund von Beatmung, eines Tracheostoma oder Epilepsie erhalten, dann haben Sie Anspruch auf Außerklinische Intensivpflege (AKI).
Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben unterstützt Sie, sowie Ihre Angehörigen im Rahmen des Projektes “Das Recht auf Außerklinische Intensivpflege – Begleitung und Umsetzung aus Betroffenenperspektive“.
Beschäftigen Sie folgende oder ähnliche Herausforderungen, Probleme oder Fragen:
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- Meine Krankenkasse hat die Verordnung auf AKI abgelehnt, was soll ich tun?
- Ich habe ein Persönliches Budget und möchte, dass meine Assistenzkräfte AKI leisten dürfen – wie geht das?
- Ich sollte im Hinblick auf AKI begutachtet werden, was nun?
Wir haben rund um das Thema AKI verschiedene Hilfsangebote für Sie vorbereitet. Entdecken Sie unsere kostenlosen online Veranstaltungen, niedrigschwellige Beratungsmöglichkeiten und betroffenenorientierte Handlungsempfehlungen. Wir informieren Sie auch über gesetzliche Regelungen rund um die Außerklinische Intensivpflege und sammeln weitere Informationen für Betroffene.
Über den unteren roten Button „Problemanzeige“ können Sie uns Ihre Problematik bezogen auf Außerklinische Intensivpflege schildern und wir besprechen Sie intern.
Möchten Sie mehr über das ISL-Projekt “Das Recht auf Außerklinische Intensivpflege – Begleitung und Umsetzung aus Betroffenenperspektive“ und unser Unterstützungsangebot erfahren, lesen Sie gerne unseren barrierearmen Informationsflyer (PDF, druckbar).
Kennen Sie schon unsere Seite Außerklinische Intensivpflege – Erfahrungsberichte von Betroffenen?
Über diese Seite können uns Betroffene anonymisierte Erfahrungsberichte und Problemanzeigen senden. Die individuelle Berichterstattung der Betroffenen halten wir für besonders wichtig.
Für Anregungen und Rückmeldungen zu der Seite können Sie sich gerne per E-Mail unter aki@isl-ev.de an uns wenden.
Das sagen Betroffene, die Außerklinische Intensivpflege benötigen
„Seid 1 Jahr versuche ich einen Arzt zu finden, der mir die Potentialerhebung ausstellt. Es ist katastrophal. Alle Praxen aus der Liste wissen nicht wovon ich rede. Die es kennen meinen, sie nehmen keine neue Patienten auf.“
Betroffene
„Die Ärzte, die AKI verordnen können melden sich nicht bei der Kassenvereinigung, weil Ihnen oft der Zeitaufwand und die Verantwortung zu hoch, sowie die Vergütung zu niedrig sind. Das haben wir schon mehrmals gesagt bekommen. In dem Ort, in dem meine Eltern wohnen, haben sich alle Ärzte zusammen geschlossenen, da nicht mitzumachen.“
betroffene Familie
„Die Gutachterin hatte während der MD-Begutachtung schon gesagt, dass sie meine Bitte um Zusendung des MD-Gutachtens nicht aufnehmen kann. Das es dann so kompliziert wurde und eine Beschwerde notwendig war, finde ich etwas drüber. Am Ende habe ich dann einen Anruf eines MD-Juristen erhalten, der sich für die fehlerhafte Auskunft entschuldigt hat. So schwer darf man es den Versicherten aber nicht machen. Nicht jeder liest das Kleingedruckte und wehrt sich.“
Betroffene
„Während der MD-Begutachtung habe ich immer wieder Dinge eingebracht, die mir extrem wichtig waren zu erwähnen und welche die Gutachterin aus freien Stücken nie erfragt hätte, weil der Fragebogen dem keine Beachtung geschenkt hätte.“
Mutter eines Kindes mit AKI-Bedarf
„Ich bin 24h nicht invasiv beatmet und organisiere seit 2014 meine Pflege über das Persönliche Budget im Arbeitgebermodell. Heute erhielt ich meine neue Zielvereinbarung für 2024 mit der Vorgabe einer Quote an Pflegefachkräften von mindestens 60%. Mein Team umfasst jedoch nur 25% examinierte Pflegefachkräfte.“
Betroffener
„Meine Hausärztin hat auch nach einem persönlichen Gespräch die Beantragung der Zulassung für die AKI verweigert, weil sie gelesen hat, sie braucht dafür 1/2 Jahr Fortbildung.“
Betroffene
„Ich bin berufstätig. Mir hat der Medizinische Dienst zwei Tage vorher einen Termin mitgeteilt, den ich wahrnehmen musste. Und davor konnte ich öfter nicht arbeiten, da ich bei verschiedenen Ärzten war, um die AKI Verordnungs-Formulare zu organisieren. Und dazu noch die übliche Organisation des Assistenzteams und Krankheitszeit. Ich habe das Gefühl mein Leben besteht momentan nur aus Organisation der AKI. Das ist traurig.“
Betroffene
„Als ich meinen Hausarzt bat, sich für die AKI zuzulassen, erwiderte dieser, es sei ein zu hoher Aufwand für einen einzigen Patienten.“
Betroffener
„Ich habe eine gültige Zielvereinbarung und darin wird lediglich unkonkret empfohlen eine Dokumentation zu führen. Für die MD-Begutachtung sollte ich aber eine Dokumentation von den letzten zwei Monaten inkl. Vitalzeichen schicken, obwohl ich kein Pulsoximeter habe.“
Betroffene
„Wir Eltern sind aktuell durch den Mangel an Fachkräften im ständigen Bereitschaftsmodus.“
betroffene Familie
„Mir wurde direkt beim Reinkommen durch den Medizinischen Dienst mitgeteilt, dass sie das genauso unnütz finden, dass sie herkommen müssen, wie ich und dass es überhaupt keinen passenden Fragenkatalog für Assistenzversorgungen gibt, weil ich ja kein Pflegeheim bin und es zumindest hier in Berlin und Brandenburg angeblich nur Fragenkataloge für Pflegeheime und Einrichtungen gäbe.“
Betroffene
„Im Zusammenhang mit dem IPReG und den AKI/HKP (Außerklinische Intensivpflege/Häusliche Krankenpflege) Richtlinien stoßen wir auf erheblichen Widerstand seitens des Kostenträgers.“
betroffene Familie
Aktuelles und Neuigkeiten
Auf kobinet wurde am 10.09.2024 ein Bericht veröffentlicht, welcher vom AKI-Team der ISL geschrieben wurde. Wir fordern, dass sich die ...
Das AKI-Projektteam von der ISL e. V. hat jüngst eine neue Handlungsempfehlung zu den ärztlichen Unbedenklichkeits-Bescheinigungen für Laien- oder einfach ...
Im Rahmen der schrittweisen Umsetzung des Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (GKV-IPReG) sind die Landesverbände der Krankenkassen/Ersatzkassen und die Leistungserbringer gemäß § ...
Unser Team
Wiebke Schär
Projektleitung
Thomas Koritz
Projektleitung
Henriette Cartolano
Mitarbeiterin
Mutter einer Tochter mit AKI-Bedarf
Nina Hoffmann
Referentin
Betroffene mit AKI-Bedarf
Max Prigge
Projektassistenz